Nick Matuhin (russisch Никита Матюхин, Nikita Matuhin; * 5. April 1990 in Moskau, Sowjetunion) ist ein deutscher Ringer.

Leben

Nick Matuhin kam Anfang der 2000er Jahre mit seinen Eltern nach Deutschland und wurde dort eingebürgert. Er begann 2001 in Luckenwalde mit dem Ringen. Ab 2002 besuchte er die Friedrich-Ludwig-Jahn-Oberschule in Luckenwalde, eine Oberschule mit Sportschwerpunkt. Als Mitglied des 1. Luckenwalder SC wurde er von Heiko Röll und an der Oberschule von Olaf Bock und Michael Kleinschmidt trainiert. In der Junioren-Nationalmannschaft und später in der Nationalmannschaft kam der zweifache Weltmeister Alexander Leipold als Trainer hinzu.

Nick Matuhin absolvierte an der Landesfeuerwehrschule Eisenhüttenstadt eine Ausbildung zum Brandmeister und gehört derzeit der Sportfördergruppe der Feuerwehr an, freigestellt von der Berufsfeuerwehr Potsdam.

Karriere

Als Junior gewann Nick Matuhin zwischen 2005 und 2009 deutsche Meistertitel im Schwergewicht in allen Altersbereichen. Seine internationale Laufbahn begann bei der Junioren-Europameisterschaft (Cadets) 2006 in Istanbul, wo er mit 16 Jahren einer der jüngsten Teilnehmer war und in der Gewichtsklasse bis 100 kg Körpergewicht den 5. Platz belegte. 2007 gewann er bei der Junioren-Europameisterschaft (Cadets) in Warschau seine erste Medaille. Er belegte dort den 2. Platz, wobei er im Finale gegen Tornike Chideschwili aus Georgien unterlag. Im gleichen Jahr kam er bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Juniors) in Peking im Schwergewicht auf den 5. Platz. Den gleichen Platz belegte er auch bei der Junioren-Europameisterschaft (Juniors) 2008 in Košice, während er bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2008 in Istanbul nur auf den 10. Platz kam.

Im Jahre 2009 gewann er schließlich bei der Junioren-Europameisterschaft (Juniors) in Tiflis eine Bronzemedaille. Im Kampf um diese Medaille kam er zu einem klaren Punktsieg über den Türken Yalçın Sözen. 2009 wurde er auch erstmals deutscher Meister bei den Senioren vor Jens Brosowski aus Zella-Mehlis. Diesen Erfolg wiederholte er im Jahre 2011, wo er vor Stefan Kehrer vom 'ASV Mainz 1888 siegte.

Mitte 2009 verletzte er sich beim Vorbereitungstraining auf die Junioren-Weltmeisterschaft schwer an der Schulter. Erst in der Bundesligasaison 2010/11 konnte er wieder Kämpfe für seinen Verein bestreiten.

Bei der Europameisterschaft 2011 in Dortmund belegte er den 5. Platz.

März 2012 bestritt Nick Matuhin die Europameisterschaft in Belgrad. Nachdem er im zweiten Kampf gegen den späteren Titelträger Taha Akgül, Türkei, verloren hatte, kämpfte er sich mit Siegen über Predrag Budić, Serbien, und Bachtijar Achmedow, Russland, (kampflos) in den Kampf um eine EM-Bronzemedaille. Diesen Kampf verlor er aber nach gewonnener erster Runde noch gegen Ihor Dsjatko aus Weißrussland und kam damit auf den 5. Platz. Bei den Olympischen Spielen in London verlor er gegen Artur Taymazov, Usbekistan und Komeil Ghasemi aus dem Iran und belegte dort den 17. Platz.

Bei der Europameisterschaft 2013 in Tiflis belegte er Rang 5, 2014 bei den Weltmeisterschaften in Taschkent (Usbekistan) als bester deutscher Freistilringer den 9. Platz. Bei den Weltmeisterschaften 2015 in Las Vegas schied er nach einer Auftaktniederlage gegen Levan Berianidse, Armenien, aus.

Aufgrund von Krankheit konnte Nick Matuhin 2016 nur eine Chance zur Olympiaqualifikation in Istanbul wahrnehmen. Dort unterlag er jedoch dem späteren Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in Rio, Ibrahim Saidau aus Weißrussland. Somit verpasste er die erneute Olympiaqualifikation.

Nach dem Rückzug des 1. Luckenwalder SC aus der Bundesliga wechselte er zur Saison 2016/17 erstmals den Verein und wurde mit dem KSV Ispringen Deutscher Vizemeister.

Da sich der KSV Ispringen zur Saison 2017/18 aus der offiziellen Bundesliga des Deutschen Ringerbunds zurückzog und in der alternativen Deutschen Ringerliga an den Start ging, wechselte Matuhin mit Trainer Bernd Reichenbach vom KSV Ispringen zum südbadischen Bundesligisten TuS Adelhausen. Die Mannschaft erreichte das Halbfinale und schrieb somit den größten Erfolg der Vereinsgeschichte des TuS Adelhausens. In der Saison 2018/19 scheiterte der TuS Adelhausen erneut im Halbfinale. Matuhin gewann jeden seiner Einsätze durch Technische Überlegenheit.

Nach einer einjährigen Auszeit vom Einzelwettkampfgeschehen startete Matuhin unter der Aufsicht seines neuen Trainers, Aleksander Sommer, ein Comeback bei den Deutschen Meisterschaften 2018 in Aschaffenburg. Er entschied jedes seiner Duelle vorzeitig für sich und gewann seinen 12. DM-Titel. Bei den Weltmeisterschaften in Budapest unterlag er im Auftaktkampf dem türkischen Olympiasieger von 2016 Taha Akgül nach Punkten.

Internationale Erfolge

Deutsche Meisterschaften

Erläuterungen

  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • Schwergewicht, Gewichtsklasse bis 120 kg Körpergewicht
  • TÜ = Sieg durch Technische Überlegenheit TÜN = Niederlage durch Technische Überlegenheit PS = Punktsieg PN = Punktniederlage AS = Aufgabesieg

Quellen

  • Fachzeitschrift Der Ringer
  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig
  • Website des 1. Luckenwalder SC
  • Liga Datenbank
  • Gerhard's Ringerdatenbank

Weblinks

  • Profil von Nick Matuhin bei United World Wrestling
  • Nick Matuhin - Team Deutschland, Deutscher Olympischer Sportbund
  • Nick Matuhin - Gerhard's Ringerdatenbank
  • TeltowKanal: Luckenwalder Ringer Nick Matuhin tritt bei den Olympischen Spielen an

Olympiaticket für Nick Matuhin Olympiastützpunkt Brandenburg

Nick Matuhin Photos and Premium High Res Pictures Getty Images

Nick Matuhin Alchetron, The Free Social Encyclopedia

MATUHIN Nick United World Wrestling

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